Das normale Leben oder Körper und Kampfplatz
von Christian Lollike
Premiere am 13. Januar 2013 // Staatstheater Saarbrücken sparte 4
mit Gertrud Kohl, Nicola Trub und Roman Konieczny
Regie: Antje Schupp
Ausstattung: Teresa Vergho
Dramaturgie: Nicola Käppeler
Drei Personen versuchen eine ganz normale Geschichte über die Vorzüge ihres Alltags zu erzählen, eine Laudatio auf die Lebenslust zu verfassen. Als sie bemerken, dass sie von Medienapparaten überwacht werden, setzt sich, verbunden mit hypochondrischen Angstzuständen und Körperkult-Manien, ein ungesunder Verfolgungswahn fest. Das schreit nach einer Identitäts-Apokalypse, wird jedoch in weiser Voraussicht von der »Inneren Stasi« aufgefangen, die als positives Kontrollorgan an die Tugenden der Gesellschaft appelliert und dafür sorgt, dass jeder auf sich selbst aufpasst. Doch die drei Erzähler stecken im Dauerzustand fest, alles perfekt bewältigen zu wollen. Trotz der Absicht, diesen Zustand zu verbessern, verlieren sie dabei nicht nur den Bezug zur Realität, sondern vor allem zu sich selbst. Der dänische Autor Christian Lollike formuliert in hochamüsanten und bitterbösen Textflächen die volle Bandbreite typisch postmoderner Phänomene: die kaputte Leere im Leben jedes Einzelnen und die verzweifelte Suche nach Individualität!
Kritiken
Björn Hayer in "Die deutsche Bühne" vom 14.1.2013
"...Chrisitian Lollikes amüsante Komödie "Das normale Leben oder Körper und Kampfplatz" erstrahlt unter der Regie von Antje Schupp zu einer lebendigen Karikatur unserer heutigen Mediengesellschaft. ... Eine Sternstunde des Saarbrücker Staatstheaters!"
zur ausführlichen Kritik in Die deutsche Bühne