Onkel Wanja

Theaterstück von Anton Tschechow
Deutsch von Thomas Brasch

Premiere am 12. März 2009 im Akademietheater im Prinzregententheater

Regie: Antje Schupp
Ausstattung: Lisa Horvath
Dramaturgie: Katharina Denk, Juliane Rahn

Mit Christian Arndt Sanchez, Gisa Flake, Andreas Haun, Bettina Lieder, Dimitrij Schaad, Helge Schupp

„Bin auf jeden Fall noch am Leben. Vielleicht.“ (Charles Bukowski)

Tagaus, tagein schufteten Wanja und seine Nichte Sonja auf dem Landgut, das sie seit dem Tod von Wanjas Schwester allein verwalten. So finanzierten sie jahrelang die wissenschaftliche Karriere von Sonjas Vater Serebrjakow, Professor in Moskau. Als dieser emeritiert und sich zusammen mit seiner zweiten Frau Jelena im Haus einnistet, fällt Wanja in eine tiefe Krise. Er stellt die Aufopferung für Serebrjakow infrage und die Arbeit ein – und verliebt sich in Jelena. Diese und Sonja haben jedoch nur Augen für den alkoholsüchtigen Landarzt Astrow, den man bei Wind und Wetter zu dem kranken Serebrjakow holt. Irgendwann fährt Astrow überhaupt nicht mehr ab, was vielmehr als Jelena, als an ihrem Mann liegt. Serebrjakow, den das Landleben mittlerweile anödet, entschließt sich, das Gut zu verkaufen, und löst damit eine Katastrophe aus.

Das 1899 uraufgeführte Drama des russischen Autors Anton Tschechow zeigt Menschen, die versuchen, sich aus den Fängen des Alltäglichen sowie der eigenen Unzulänglichkeit zu befreien. Menschen gelähmt von dem Gefühl, nicht so zu leben, wie sie eigentlich wollen. Damit einher geht die Notwendigkeit, dass sich etwas ändern muss. Letztendlich bleibt äußerlich alles so, wie es einmal war. Im Inneren fühlen sie jedoch: es ist überhaupt nichts mehr so, wie es einmal war.

Pressestimmen

„Unter der Oberfläche.“ (Florian Welle), Süddeutsche Zeitung vom 16.3.09

„...Die Bühne, ein leicht schräg gestellter Kasten, ist bis auf die Ränder auf einige Verstrebungen in der Mitte aufgesägt. ... Den Schauspielern stehen damit zwei Ebenen zur Verfügung. Da hocken sie nun wie Maulwürfe in ihren Löchern, so als wären sie von der russischen Erde mal eben verschluckt worden. Das ist komisch anzusehen, spiegelt aber auch die Malaisene wider, mit der die Figuren geschlagen sind. ...“